Für die meisten Schüler:innen der Stadtteilschule Mümmelmannsberg wird im Herbst 2025 ein großer Wunsch Wirklichkeit: eine gemeinsam organisierte Klassenreise nach Schloss Dankern an die Ems.
Doch für drei 15-jährige Mädchen blieb ein Wunsch unerfüllt – sie wollten nämlich viel lieber nach Berlin. Als sie mich im Rahmen des YAYschool-Projekts darauf ansprachen, war die Lösung schnell gefunden:
Warum nicht einfach eine kleine, spontane Reise nur für uns vier?
Gesagt, getan: An einem sonnigen Samstag fuhren wir per Bahn in die Hauptstadt, in der Vergangenheit und Gegenwart auf beeindruckende Weise zusammenkommen. Der Tag führte uns von den Stolpersteinen, die an das Schicksal der Verfolgten erinnern, über die East Side Gallery mit ihrer bunten, rebellischen Kunst bis hin zum Reichstag, einem Symbol der Demokratie. Im Mauermuseum sprachen wir über Freiheit und Grenzen – nicht nur über die der Vergangenheit, sondern auch die, die wir heute noch spüren. Über Migration und Auslöser für Flucht, über Herausforderungen und den Mut, den man manchmal sucht.
Es war ein Tag voller Gespräche, die weit über die Oberfläche hinausgingen: über Träume, das Gefühl von Heimat, die eigene Zukunft und das Ankommen in einer Welt, die oft unübersichtlich scheint.
Doch Berlin wäre nicht Berlin, wenn es nicht auch Überraschungen bereithielte. Ein zufälliges Treffen mit einem TikTok-Star sorgte für leuchtende Augen, und die ikonischen Fotos vor der Billie-Eilish-Wand wurden schnell zu Symbolen eines Tages, der genauso facettenreich war wie die Stadt selbst. Zwischen den Momenten des Nachdenkens und Staunens genossen wir auch die Leichtigkeit: eine rasante Rutschpartie aus der dritten Etage eines Kaufhauses, Streifzüge durch Shopping Malls, Kekse aus einem Szene-Laden und ein Essen bei einem angesagten Koreaner, das uns alle begeisterte.
Dieser Tag war mehr als nur ein Ausflug. Er war ein Beweis dafür, dass Wünsche nicht an äußeren Umständen scheitern müssen – dass man, wenn man fragt, fast immer jemanden findet, der bereit ist, zu unterstützen.